ZSOLT, Béla

 

  • ZSOLT, Béla: Neun Koffer. Roman
    • Übersetzt von: Angelika Máté
    • Verlag: Verlag Neue Kritik, Frankfurt/M
    • Veröffentlichungsjahr: 1999
    • Nummer von Seiten: 400
    • Sprache: Deutsch
    • Als Béla Zsolt im September 1939 von Paris aus die Flucht plant, werden ihm die neun Koffer seiner Gattin zum Verhängnis. Frau Zsolt, Bürgertochter aus der Provinzstadt Nagyvárad und entschiedene Anhängerin des "Kultes der Gegenstände", kann sich nicht von ihrem Besitz trennen. Der einzige Zug, in dem sämtliche neun Koffer im Abteil Platz finden, ist der Zug zurück nach Budapest, der Zug in die Vernichtung. Die nächsten Jahre vergehen mit Arbeitsdienst an der ukrainischen Front, Gefängnis und Ghetto, und ein Wunder muß das andere jagen, damit der kränkelnde Journalist Zsolt überlebt. Während schließlich im Spätsommer 1944 auf dem Hof der Ghettokaserne von Nagyvárad ein letztes Mal, gleich einer Vision, die neun Koffer der Frau Zsolt unter den Blicken von tausend eingekerkerten Juden vorbeiziehen, stehen auf dem Rangiergleis schon die Waggons für Auschwitz bereit. Und nun erzählt Zsolt dem Ghettokollegen Friedländer seine Geschichte. Es handelt sich um Erinnerungen aus der dunkelsten Zeit der gemeinsamen ungarischen und deutschen Geschichte, voller Horror und Hoffnungslosigkeit - mitreißend intelligent geschrieben und mitunter grotesk komisch. Dem Autor gelingt eine brillante Verquickung von Erzählung und Essayismus, denn nie versäumt es Zsolt, eine abstrahierende, häufig philosophisch durchsetzte Interpretation des Gesehenen mit einzuflechten. Hierin liegt ohne Zweifel der besondere Reiz vom "Neun Koffer".

 

 

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