BERKOVITS, György

 

  • BERKOVITS, György: Briefe vom Jahrhundertende
    • Übersetzt von: Haik Wenzel
    • Verlag: Verlag Tibor Schäfer, Herne
    • Veröffentlichungsjahr: 1999
    • Nummer von Seiten: 249
    • Sprache: Deutsch
    • Mit den Briefen vom Jahrhundertende stellt sich ein ungarischer Autor vor, dessen Romane, Novellen, Soziografien und Essays bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Wer in die bravouröse Sprachwelt seiner Essays eintaucht, kann teilhaben am Lebensgefühl ungarischer Intellektueller, das noch von der Verarbeitung der Geschehnisse vor der politischen Wende geprägt ist, aber bereits auch das neue System in Frage stellt. Zunächst scheinen die Briefe lediglich die Befindlichkeit der ungarischen Gesellschaft in den Jahren 1992 bis 1996 widerzuspiegeln, doch bald wird deutlich, wie allgemeingültig die aufgeworfenen Fragen doch sind: Blieben trotz politischer Wende und hoffnungsvollem Neubeginn in den ehemaligen Ostblockländern nicht wesentliche Dinge unverändert? Werden Sprache und Medien mehr und mehr zur Irreführung der Menschen benutzt? Dominiert möglicherweise inzwischen die leere Form über den Inhalt, zum Beispiel bei Parlamentsdebatten? Wird die Alltagskultur von Banalitäten, Kitsch und Maßlosigkeit geprägt? Wie können Verbrechen eigentlich salonfähig gemacht werden? Wie wurde Geschwindigkeit zum Kennzeichen der Macht? Dieser Essayband ist eine Kritik unserer Zeit. In Form von Briefen werden leidenschaftliche und gleichzeitig ironische Befunde erstellt, über eine Welt, in der nichts so ist, wie es sein sollte. Optimismus und Pessimismus prägen das Lebensgefühl des Autors gleichermaßen: Der Kommunismus ist eine abgeschlossene Episode, ihn neu beleben zu wollen, bringt keinen Sinn, doch der derzeitig praktizierte Kapitalismus ist immer weniger in der Lage, die gesellschaftlichen Probleme zu lösen, und eine Alternative, etwas völlig Neues, gibt es im Moment nicht. Andererseits ging es Ungarn seit der Jahrhundertwende niemals so gut wie jetzt, nie waren die Entwicklungschancen für Ungarn so gut wie zur Zeit.

 

 

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