DER UNGARISCHE STAND AN DER 51. INTERNATIANALEN BUCHMESSE
IN FRANKFURT
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Oktober dieses Jahres wird sich Ungarn als Gastland der 51. Internationalen
Frankfurter Buchmesse präsentieren. Diese Tatsache verleiht der diesjährigen
ungarischen Teilnahme eine herausragende Bedeutung. Neben der Vortellung
der ungarischen Buchproduktion findet eine große Anzahl von kulturellen
Programme und Vorträge statt. Die ungarische Präsentation wird von der
Frankfurt 99 KHT koordieniert. Im März 1999 wurde die Entscheidung gefallen,
daß der Vorschlag der deutschen Partner angenommen und der ungarische
Stand dementsprechend auf einer größeren Oberfläche, in der Halle 3. der
Messegelände, zusammen mit dem Ungarischen Pavillion aufgebaut wird. Nach
dieser Entscheidung wurde der innenarchitektonische Plan des Standes durch
den Standarchitekten, Herr Ekler modifiziert. Im Vergleich zu der
Praxis der vergangenen Jahre, als die Erscheinungsfläche etwa 250 m2 umfaßte,
wird die Installation auf einer Fläche von za. 650 m2 verwirklicht. Der
Plan möchte dem ungarischen Stand ein einheitliches Image verleihen, deshalb
schlägt er angefangen bei der Installation bis hin zu den Möbeln und den
Aufschriften eine architektonische Vorstellung, die konsenquent zur Geltung
gebracht werden kann und auch für die Besucher nachvollziehbar ist, vor.
Die Grundidee des Planes nutzt die architektonische Metapher der Vergrößerung
des Buches. Die Einrichtungsgegenstände des Standes sind alle auf Menschenmaße
vergrößerte bibliographische Objekte. Die Ausstellerstände werden von
buchförmigen Schränken, die das Maß von Schränken jedoch das Aussehen
von Büchern haben und ortsfest sind, umfaßt, und komfortabel gemacht,
denn sie dienen als Garderobe und als Bßcherschrank zugleich. Die Reihe
der Boxen wird durch eine Dekoration, die an Bücherregale erinnert, abgegrenzt,
und auf ihrem “obersten Regal“ sind beschriftete Dekorationsbücher als
Werbeträger zu sehen. Zwischen den Standreihen, die die Regalreihen einer
Bibliothek formieren, wird auch der Vortragsraum von rollbaren buchformigen
Schränken umfaßt, auf deren Regalen gleichzeitig Bücher gelagert werden
können. Ein wesentliches Element des Planes ist, daß die Aufschriften
oder Logos, die zur Erkennung der Stände der Buchverlage, die an der Messe
teilnehmen, und zum Erwecken der Aufmerksamkeit dienen, nur auf den vergrößerten
Dekorationsbüchern, auf ihrem Rücken oder auf ihrem Umschlag angebracht
werden dürfen. Andere Aufschriften in größeren Maßen darf es nicht geben.
Auf dem Stand sind zwei Erscheinungsformen möglich, zum einen auf den
Mietständen für individuelle Aussteller und zum anderen, da Frankfurt
99 KHT über die Ganzheit der ungarischen Buchproduktion ein Bild präsentieren
möchte, und dadurch auch für Verlage mit bescheideneren finanziellen Mitteln
die Teilnahme ermöglichen möchte, in den tematischen Blöcken. Unser Ziel
ist auch in diesem Jahr, ein möglichst breites Spektrum der ungarischen
Buchproduktion vorzustellen, bunte Fach- und Begleitprogramme zu organisieren,
die einen würdigen Hintergrund der ungarischen Präsentation sichern können.
Solche sind die Fachveranstaltungen des Vereines der ungarischen Verleger
und Buchverbreiter und des Bundes der ungarischen Druckereien, die
Veranstaltungen und Buchpräsentationen der Verlage, aber auch die kulturellen
Veranstaltungen, die auf dem Podium des Standes stattfinden werden. Alte
ungarische Weinlieder, historische Lieder, die vertonten Werke der Dichter
Balassi, Berzsenyi und Petôfi werden mit einem reichen Instrumentrepertoire
begleitet, in historischen Kleidern von dem Trio Vagantes vorgetragen.
Auch die Weinprobe des Ungarischen Weinkollegiums, an der die besten
Winzer Ungarns ihr Können zum Besten geben, darf mit Interesse rechnen.
Der ungarndeutschen Literatur wird ebenfalls vorgestellt. Dieser verleiht
die Präsentation des Buches der 1998 früh verstorbenen Dichterin, Valeria
Koch eine besondere Aktualität. Dr. Ferenc Glatz, Präsident
der Ungarischen Akademie der Wissenschaften hält einen Vortrag über die
aktuellen Fragen der ungarischen Wissenschaftspolitik.
  
Am Rundtischgespräch der Firma TVK und des
Verlages Helikon nehmen namhafte ungarische Soziologe (Elemér
Hankiss, László Lengyel, Àkos Szilágyi und Csaba Gombár)
teil. Das Programmangebot des Standes wird auch durch Ausstellungen
bereichert. Die Ex Libris Ausstellung der Gesellschaft
Ungarischer Illustratoren zeigt die Werke der besten ungarischen
Graphiker, während die Ausstellung des Tübinger Dr. Horst Fassel
und seiner Mitarbeiter (Ungarn-Bilder in der deutschen Literatur
vom 13. Bis zum 20. Jahrhundert) sicherlich viel Interessantes
zum Image Ungarns darstellen wird. Der ungarische Nationalstand
ist also vorbereitet, dem großen Fest der ungarischen Kultur und
des ungarischen Buches in Frankfurt würdige Rahmen zu gewährleisten.
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