LÁSZLÓ KRASZNAHORKAI
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"Ich floh nicht nur davor, daß die Tätigkeit meines Hirns irgendeinen Gegenstand fand, auch das Schauen beurteilte ich inzwischen als nicht mehr ungefährlich: Mal kamen mir die Risse in der Decke verdächtig vor, bei deren Anblick mir etwas in den Sinn kam, mal das Fenster, das hier, in der Höhe des fünfzehnten Stockwerks, zwischen zwei Blöcken des Gebäudes auf eine zusammenfassende Betontraverse ging (nennen wir es vorläufig so), und selbst die noch am ehesten nichtssagende Arglosigkeit der Wand gegenüber meiner Liegestatt - kahl: ohne Bild, Änderung, Anstrich - oder Tapetenmuster - war mir nicht harmlos genug, deshalb pochte mein Hirn gewissermaßen über dem einzig zulässigen Gegenstand, dem Dilemma nämlich, ob ich überhaupt irgendwohin schauen sollte. Oder die Augen zumachen? Was wäre weniger gefährlich?"
(Aus Der Gefangene von Urga, aus dem Ungarischen von Hans Skirecki)


"Krasznahorkai, gleichsam die osteuropäische Variante des magischen Realismus, entwirft einen kafkaesken Kosmos, ohne aufdringlich symbolisch zu werden. Zeit und Ort des Geschehens sind unbestimmt, die Atmosphäre überlagert jede Charakterbezeichnung, das kollektive Trauma jedes individuelle Aufbegehren." (Martin Halter, FAZ, 25. 9. 1993)

 

 

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