LÁSZLÓ KRASZNAHORKAI
[Biographie]
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1982 erste Veröffentlichungen
1985/1993 Sátántangó (dt. 1990 Satanstango) Roman
Eine düstere Welt, in der falsche Propheten ihre Opfer irreführen, in
der es keine Erlösung, keine Hoffnung, nicht einmal die Hoffnung auf
Hoffnung gibt. Béla Tarr drehte einen siebeneinviertel Stunden langen
Film darüber: siebeneinviertel Stunden in der Dunkelheit, die Stunden
der unverwandten Blicke auf regenverhangenes Schwarzweiß.
1986/1997 Kegyelmi viszonyok (dt. 1988 Gnadenverhältnisse) Erzählungen
"Jede Situation, jeder Augenblick, die ganze Welt ist eine Falle,
die unweigerlich zuschnappen wird. [...] Die unerbitterlichen Erzählungen
seiner zweiten Veröffentlichung ‚Gnadenverhältnisse' öffnen ebensowenig
einen Ausweg aus der Falle des Seins." (Eva Haldimann, NZZ, 21./22.
11. 1992)
1989 Az ellenállás melankóliája (dt. 1992 Melancholie des Widerstands)
Roman
Die Katastrophenstimmung einer Kleinstadt läßt die Beziehungen ihrer
Bewohner kulminieren im Ringen um die Macht.
"Die Melancholie birgt keine Ästhetik des Widerstands, und der
Widerstand der Ästhetik ist allenfalls Fluchtraum und Tagtraum gescheiter
Intellektueller." (Martin Halter, FAZ, 25. 9. 1993)
"Obgleich sie nicht aufhörte, der Macht der an ihrer Entschlossenheit
nagenden Umstände Widerstand zu leisten, fühlte sie sich im völligen
Fehlen der Straßenbeleuchtung und in der starren, verhaltenen Stille
allmählich als Freiwild, als hingeworfene Beute, denn wohin sie auch
sah, mit dem Blick aus den Wohnungen sickernde Helligkeit suchend, alles
wirkte so wie gewöhnlich in Orten, die sich im Belagerungszustand befinden
und wo man, weitere Anstrengungen für unnötig und vergeblich haltend,
auf die letzten verräterischen Zeichen riskanter menschlicher Anwesenheit
verzichtete, darauf bauend, daß man hinter den dicken Mauern der Häuser
keiner ernsthaften Gefahr ausgesetzt ist, wenn man schon die Straßen
und Plätze aufgeben mußte."
(Aus dem Ungarischen Hans Skirecki)
1992 Az urgai fogoly (dt. 1993 Der Gefangene von Urga) Roman
Schauplatz dieses Romanes sind die Hauptstädte Peking und Urga, die
Reisebeschreibung ohne zeitliche und kausale Zusammenhänge empfindet
die Erschöpfung und Orientierungslosigkeit des Reisenden auch auf narrativer
Ebene nach.
"Das Reiseabenteuer der Seele, ohne Perspektiven, zwischen Himmel
und Hölle, ein gespenstischer Raum der Zeitlosigkeit und der Unsterblichkeit."
(László Krasznahorkai)
1993 A Théseus-általános. Titkos akadémiai elõadások (dt. Das Theseus-Allgemeine.
Geheime akademische Vorträge)
Drei Reden über die Traurigkeit, deren schmerzlichste Form der Liebe
entspringt, über den Widerstand eines Obdachlosen in Berlin, der versucht
der Polizei zu entkommen und über den Besitz.
FREMDSPRACHIGE VERÖFFENTLICHUNGEN
Gnadenverhältnisse Übers. v. J. Brandt, H. Skirecki. LCB,
Berlin, 1988
Satanstango Übers. v. H. Skirecki. Rowohlt, Reinbeck, 1990
Melancholie des Widerstandes Übers. v. H. Skirecki. Ammann, Zürich,
1992
Der Gefangene von Urga Übers. v. H. Skirecki. Ammann, Zürich, 1993
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