ISTVÁN SZILÁGYI
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- 1964 Sorskovács (dt. Schicksalsschmied) Erzählungen
- 1966 Ezen a csillagon (dt. Auf diesem Stern) Erzählung und Aufzeichnungen
- 1969 Üllõ, dobszó, harang (dt. Amboß, Trommelwirbel, Glocke) Roman
- 1971 Jámbor vadak (dt. Sanfte Wilde) Roman
- 1975 Kõ hull apadó kútba (dt. 1982 Steine fallen in versiegenden Brunnen) Roman
Der Roman behandelt einerseits den Untergang der Zunften, andererseits wird die Auflösung der Persönlichkeit von Ilka Szendy, ihre auf die Ermordung des Geliebten folgenden Selbstbestrafungsprozesse nicht aus psychologisch-analytischer Sicht dargestellt, sondern deren Ursache im Wandel der Wertestruktur festgemacht. So vereint der Roman gleichzeitig kausale und symbolische Handlungen. Die Vielschichtigkeit der Bedeutungsebenen, die Unmöglichkeit der Zuordnung zu einer bestimmten Romanform zeichnet dieses streng strukturierte Werk aus.
- 1990 Agancsbozót (dt. Geweihgestrüpp) Roman
Die sich linear entwickelnde Geschichte dieser absurden Vision knüpft an die Tradition der klassischen Romankonzeption an, denn sie wird lediglich durch die Träume, Reflexionen und Erinnerungen der vier Protagonisten unterbrochen. Der Handlungsraum beschränkt sich auf die Felshöhle eines siebenbürgischen Zauberberges, wo zwischen Wäldern und Felsen versteckt, sich eine Schmiedewerkstätte befindet. Deres, der Hauptprotagonist, der sich unvorhergesehen inmitten dieser inhumanen Welt wiederfindet, wo drei namenlose und unpersönliche Männer nach einem ungeschriebenen Gesetz Tag für Tag, seit ewigen Zeiten, Schwerte schmieden, versucht die Vorgeschichte, die Ursache zu rekonstruieren, wie er dorthin gelangte. Die Absurdität dieser geschlossenen Welt mit ihrem monotonen programmgemäßen Tagesablauf zeigt sich in der Unmöglichkeit eben diesen eingeengten Welten zu entfliehen. Deres kommt nämlich zu der Einsicht, daß er sich von einer Zwangslage nur in eine andere retten kann. Die Geschichte umfaßt nicht viel mehr Stoff als für eine Novelle nötig wäre, doch mit den verschiedenen narrativen Möglichkeiten der Reduktion und Expansion wird der Augenblick festgehalten und ausgedehnt, wodurch auch die innere Zeit-Raum-Struktur des Individuums dekonstruiert wird.
"Aus den Augenwinkeln beobachtete er den breiten Höhleneingang, und als der Mann mit einer Flasche in der Hand auftauchte, schloß er fast seine Augen. Und ließ zu, daß dieser ihn als Ohnmächtigen behandle, als dieser sich zu ihm niederbeugte. Der Mann ergriff sein unrasiertes Kinn, schüttelte es vorsichtig, bis sich seine Lippen öffneten. Dann spürte er, wie die Flasche an seine Zähne stieß und ein wenig von der Flüssigkeit in seinen Mund schwappte. Es brannte. Davon, dachte er, kann ich zu mir kommen. Damit ich dir einen Gefallen tue. Er schüttelte sich, und das mußte er dann schon nicht mehr ‚spielen', wie der Schluck Wodka seine Kehle hinunterrann."
(Aus dem Ungarischen Christine Rácz)

 

 

FREMDSPRACHIGE VERÖFFENTLICHUNGEN

Steine fallen in versiegenden Brunnen Übers. v. G. Harmat. Volk und Welt, Berlin, 1982

 

 

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