GYÖRGY PETRI
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DAS ENDE DES SPIELS

Niemals "warm!"
oder wenigstens "lauwarm! lauwarm!"
nur blaue Flecke sammelndes Umherirren
zwischen Säulen, widerhallend vom Gelächter.
Wonach gesucht worden ist (was eigentlich?),
findet sich weder hier noch dort,
weder außen noch innen.
Das Tuch reißt du herunter:
erblindendes Kichern.
Als Lid lastet
auf deinen müden Augen Gott
(Aus Vorbei das Abwägen, vorbei die Abstufungen, nachgedichtet von Hans-Henning Paetzke)


UNTERDESSEN

Immer für eine Sache hielt ich mich,
für ein etwas geeignetes Etwas,
eine Brauchbarkeit, eine Zweckfunktion;
Herzenskälte war mir beschieden:
Eine Schwäche aber blieb,
ich sähe es gern, wenn sie wüßten,
was ich unterdessen denke.
Hinter der Maske
des Bohemien, des Kapriziösen, des Fehlbaren,
des Ungezwungenen und Leichtsinnigen,
des Zaudernden, Herumlungernden, des Jovialen
entsteht, ist fertig, war
immer auch der andere:
(Aus dem Ungarischen nachgedichtet von Hans-Henning Paetzke)


"Der Rest ist Schweigen. Meisterhaft geht Petri mit dem Ungesagten um, bringt die Stille - zwischen den Worten, den Zeilen - zum Vibrieren. Mit Vagheit hat das nichts zu tun. Petri strebt immer nach Klarheit, die prägnante Sentenz gehört zu den Grundelementen seiner Poesie, die im wesentlichen als Gedankenlyrik zu bezeichnen wäre."
(Ilma Rakusa, NZZ, 22. 4. 1996)

 

 

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